Das Novus Ordo Magazin
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Das Magazin bietet Beiträge zu aktuellen gesellschaftlichen, kulturellen, politischen & religiösen Themen und Ereignissen, die immer im Lichte von Novus Ordo – d. h. promethisch – gedeutet werden. Dies garantiert der Seite nicht nur Einmaligkeit und Alleinstellung in der Medienwelt, sondern darüber noch die Möglichkeit, etwas "angewandte Alephologie" zu betreiben.
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Es folgt der erste Artikel (veröffentlicht heute!)
Los Angeles, die Stadt der gefallenen Angel, wartet auf die Austragung der 74. Emmy Awards, deren Nominierungen jüngst bekanntgegeben wurden. Ganz Los Angeles wartet? Nun, das wäre zu viel gesagt. Um genau zu sein, sind es noch 2% der amerikanischen Bevölkerung, die geneigt sind, über den Fernseher oder per Live Stream an dem glamourösen dreieinhalbstündigen Schausitzen ihrer "Sternchen" Anteil zu nehmen. Der bedeutendste Fernsehpreis Amerikas steckt in einer tiefen Quotenkrise – und das nicht erst seit die Meisterin Corona vor zwei Jahren den Spielplan betrat und weltweit zur Königin aller Straßenfeger wurde!
Nein, diese Krankheit ist älter und sie ist natürlich bedingt: Genau wie sein noch prestigeträchtigerer Bruder, der Academy Award (Oscar) und der Grammy-Award, der wichtigste Musik-Preis der Welt, scheint hier ein weiteres großes Show-Event einfach dem Zahn der Zeit zum Opfer zu fallen – allen Anstrengungen der Veranstalter und Produzenten, den verzweifelten Griffen in die Trickkiste der Aufmerksamkeitsökonomie zum Trotz. Die Zahlen sprechen für sich: Quotentechnisch lässt sich konstatieren, dass die "Big Four" im noch jungen 21. Jahrhundert eine mediale Halbwertszeit von unter 10 Jahren haben. Waren es bei den Emmys 2014 noch 15,6 Mio. Amerikaner, die über den damals übertragenden Sender NBC mit dabei waren, liegen die Zahlen in den Jahren 2020/21 bei 6-7 Mio. Die Oscars erreichten im Jahr 1998 dank des epischen Streifens "Titanic" mit sagenhaften 55,3 Mio. noch den absoluten Höhepunkt aller Glotzaugen-Statistiken. 2020 waren es 'immerhin' noch 23,6 Mio., 2021 konnte gar nur mit Ächzen die 10 Mio. Marke gehalten werden. Selbst wenn die Zahl dank einer Ohrfeige in diesem Jahr wieder auf 15,4 Mio. Zuschauer beim Sender ABC gesteigert werden konnte, stehen die beteiligten Senderchefs mittlerweile vor der Frage, ob sich die Gebühr für die Ausstrahlungsrechte in Höhe von sage und schreibe 100 Mio. Dollar überhaupt noch lohnt. Einge andere, voran der Sender Fox, waren schlauer – oder sollte man sagen: prophetisch? Hier wurde bereits vor 20 Jahren auf eine andere Karte gesetzt, und diese sollte sich als goldrichtig für das neue Jahrtausend erweisen: Ersetze die Stars durch eine Menge Nieten und Noch-Nicht-Stars und nenne es "American Idol" – das ist kostengünstiger, und was noch besser ist: die Quoten werden kometisch sein! Das zeigt sich nicht nur an den absoluten Zahlen (über 30 Mio. Zuschauer pro Folge), sondern gerade im Vergleich mit der etablierten Musik-Konkurrenz, namentlich der Grammy-Prominenz: Wann immer es hier aufgrund von gleichen Sendezeiten zum medialen Kräftemessen kommt, ist die Wirkung für die "Stars" verheerend, wie sich in erschütternder Weise bei den letztjährigen Austragungen gezeigt hat: Da optierte tatsächlich eine 2:1-Mehrheit dafür, sich von einem Haufen von Nulpen und Niemanden unterhalten zu lassen – in genau der Stunde, in der auf dem Sender CBS Madonna, John Legend, U2 und Coldplay auftraten.
Das alles verlangt nach Erklärungen, aber viel mehr noch verlangt es nach ganz neuen Verstehenswegen. Gehen wir dazu zunächst etwas in der Zeit zurück, genauer, bis zur Völkerwanderung. Und wenn wir bereits dort sind, gehen wir gleich weiter zurück bis zu Homers Ilias, nämlich in die griechische Heldenzeit! In Novus Ordo, Vorlesung 11, begegnen uns diese großen Heldenalter der Menschheit, und zwar als Teil einer Zeitalterstruktur unserer Geschichte, die im Zusammenhang mit dem berühmten Weltalter-Mythos des Hesiod steht, der selbst wiederum Teil einer noch größeren Ordnung der Zeitalter ist, die zusammen die Zeithülle des Aleph bilden Novus ordo! Ein bemerkenswerte Einsicht dieses Abschnitts ist es nun, dass auch unsere Moderne, genauer: die Nachkriegszeit, und noch weit bis über die Zeitenwende von 1991 hinaus, ein solches heroisches Zeitalter sein muss – scheinbar ohne dass uns das bisher bewusst war! Denn sind die Helden zwar aufgrund ihrer Attribute auch dieser Tage deutlich von der grauen, amorphen Masse unterscheidbar, so haben sie doch gegenüber ihren Pendants aus Antike und Mittelalter ihr Äußeres gründlich verändert – und vor allem haben die ihren Namen geändert: Sie heißen jetzt Stars! Das bedeutet: Die Helden der Moderne gemäß der Symbol-Logik des Aleph sind niemand anderes als die Hollywood-Stars und Sportidole unseres Medienzeitalters, und der Hollywood Walk of Fame ist ihr neues Walhall!
Was heißt das nun in Anwendung auf unsere Star-Krise? Ganz einfach: Jedes Heldenalter hat seinen Anfang und sein Ende, und wie das griechische Heldentum der Ilias am Ende der Vorgeschichte hin zur Antike verschwand und der "nach-heroischen" Zeit eines Odysseus Platz machen musste, so soll nun auch das moderne Star-tum verblassen; und es ist eine offenbare Konsequenz aus der bestechenden Symmetrie der "Neuen Ordnung" (Novus ordo), dass sich dieses Ende nun genau "gegenüber" dem Beginn des germanischen Heldenalters ereignen muss, um genau zu sein: im Jahr 2020! (– Ein Ergebnis aus Vorlesung 22). Im Falle der Film-und Musik-Stars hatten wir diesen Shift bereits in Vorlesung 11 durch die Neuen Medien, die das Phänomen des YouTube-Stars hervorbrachten, des sogenannten "Micro-Celebrieties", der fortan den Star ersetzt, als real erwiesen. (Die berühmte Prophetie Andy Warhols bewahrheitend: "In the futur everybody will be famous for fifteen minutes." – bzw. in ihrer parodisierten Form: "In the futur everybody will be famous for fifteen followers."). Im Falle der Sportstars wussten wir dagegen zum Zeitpunkt der Vorlesung noch nicht, wie diese Ära beendet werden sollte, nur, dass sie beendet werden musste. Seit März 2020 jedoch, als das nicht für möglich Gehaltene eingetreten ist, wissen wir nun in der Tat, wie leicht selbst ein so sakrosankter Spielbetrieb mit seinen riesigen Sportarenen ohne den leisesten Widerstand und quasi pünktlich wie eine Behörde in eine vorauseilende Schreckstarre verfallen kann. – Was für eine Bestätigung der Promethie!
Aber bei allem: Auch über dieses überraschende wie erbarmungswürdige Schauspiel darf man sich keiner Täuschung hingeben: Genau wie bei den Stars der Show-Branche, war auch das Sporttheater seit Anbeginn ein Spiel mit Timer, einem programmierten Tod ausgeliefert, und nicht allein das Opfer eines plötzlichen "Corona-Ereignisses". Blicken wir dazu noch einmal auf Los Angeles, diesmal ausnahmsweise in die Zukunft: auf die Olympischen Spiele 2028! Wer hier versucht ist, eine Parallele zu den sagenhaften Spielen von 1984 zu ziehen, dem müsste man allerdings attestieren, hinter dem Mond zu leben. Denn die Zeiten, da sich die Weltmetropolen noch in wahren Bieterwettstreiten um die Austragungsrechte für Olympia zausten, sind so lange vorbei wie der Kino-Erfolg der Titanic. Heute gibt es vielmehr einen Ausredenwettstreit der Städte, um entweder der eigenen Bewerbung vornehm zu entgehen, oder, falls eine Zusage doch opportun sein sollte, von unangenehmen Fragen der Öffentlichkeit verschont zu bleiben (siehe dazu die Ereignisse um die Doppelvergabe auf dem IOC-Konvent am 13. September 2017 in Lima).
"Laut unserem Plan kommen auf die Steuerzahler keine Kosten zu, die Spiele werden komplett privat finanziert", verspricht L. A.'s Bürgermeister Garcetti 2017. Zudem zahlt das IOC vorab 340 Mio. Dollar an Überbrückungshilfe an die Stadt Los Angeles, insgesamt werden es etwa 2 Mrd. sein; und vom Gewinn (sollte es denn einen geben), würde das Kommitee keinen Cent haben wollen. – Man versteht die verzweifelte Bemühng des IOC, wenigstens eine schöne Fassade der Spiele aufrecht zu erhalten, wenn man an die Reihe medialer Desaster der Vorjahre denkt, die noch im bisherigen „Tiefpunkt der olympischen Geschichte“ (Zitat Süddeutsche Zeitung) im Pekinger Nationalstadion mündete, als FFP2-bewehrte Athleten, pardon: Helden, unter den nachhallenden Worten eines One-World-predigenden IOC-Chefs und der Dauerschleife von Beethovens "Freude, schöner Götterfunken" ebendiese zum Ausdruck brachten.
Statt nun noch dieselbe langweilige Platte über die hiesige deutsche Medien- und Sportlandschaft ablaufen zu lassen, sich über den Bore-out der Bundesliga im neuen Hygienezeitalter und den einhergehenden massiven Quoten-Einbruch bei der ARD-Sportschau zu verbreitern, kehren wir ein letztes Mal in den Golden State, Kalifornien zurück! Novus Ordo, Vorlesung 11, verweist uns auf den eigentlichen Hotspot dieser so grundstürzenden gesellschaftlichen Entwicklung: Es ist – wer hätte es gedacht? – das Silicon Valley, die rührig-innovative Gegend im südlichen Teil der San Francisco Bay, von der vor 30 Jahren die "digitale Revolution" ausging: Diese Zeitenwende aber, die die Welt vom Raketenzeitalter ins Internetzeitlater katapultieren sollte, brachte uns mit einer Verzögerung von drei Jahrzehnten nun noch eine weitere Revolution, diesmal gesellschaftlicher Art: Das ist der digitale Mensch, geschaffen im neuen kalifornischen Garten Eden der Tech-Unternehmen, sorgenfrei aufgewachsen als Social Media Autist in einer aseptischen durchdigitalisierten Nicht-Welt. Niemand anderes als dieser neue Mensch, der bereits den Star zum sinken brachte und damit das heroische Zeitalter beendete, hat vor zwei Jahren eine, seine "Neue Realität" erstehen lassen: das, was mit Novus Ordo das neue Eiserne Zeitalter genannt wird.
Referenzen /weitere Artikel und Videos:
- Novus Ordo: Eine Einführung in die Apokalypse oder Geometrie der Endzeit, V 11
https://www.amazon.de/dp/B08DPXBW6J - Novus Ordo Blog (hier: "Das beginnende Eiserne Zeitalter")
https://novus-ordo-ritter.blogspot.com/2021/03/fragen-rund-ums-buch.html - Wikipedia-Artikel: Weltalter der Antike
https://de.wikipedia.org/wiki/Weltalter_der_Antike - Wikipedia-Artikel: Internet celebrity /Micro-celebrity
https://en.wikipedia.org/wiki/Internet_celebrity#Micro-celebrities - Tokio 2021: Das Ende der Olympischen Spiele? (wie wir sie kennen)
https://www.youtube.com/watch?v=19fkw-Hulg0&t=21s - Olympia 2022: Zwischen perfekter Inszenierung und totaler Kontrolle
https://www.youtube.com/watch?v=brqkNozKl6w - Olympia – 340 Millionen Dollar Vorschuss
https://www.sueddeutsche.de/sport/olympia-340-millionen-dollar-vorschuss-1.3611985