Das Platonische Jahr in Novus Ordo – eine neue Illustration
Seit Veröffentlichung von Novus Ordo vor dreieinhalb Jahren ist der Hauptteil des Buches – die 24-teilige Vorlesung – inhaltlich unverändert geblieben. Das sollte – idealerweise, und zumindest was den Text betrifft – auch für mögliche spätere Überarbeitungen des Buches so bleiben. Neben etwaigen Aktualisierungen der Endnoten, Nachweise, etc., die irgendwann nötig sein könnten, besteht aber sicher die Möglichkeit, einige "oberflächliche" Verbesserungen, etwa der Illustrationen, vorzunehmen.
So führte bereits vor einem Jahr eine alephologische Überlegung über eine Stelle im Buch zu der Idee eine solche Illustration durch eine neue zu ersetzen, um so dem im Text Beschriebenen mehr Anschaulichkeit und Beweiskraft zu verleihen. Und zwar:
Im vierten Kapitel der Vorlesung, Abschnitt 3: Nebra. Bronze mit tauschiertem Gold (= Vorlesung 14), geht es u. a. um das sogenannte Weltenjahr (auch Platonisches Jahr oder "Astrologische Zeitalter" genannt). Genauer werden hier die einzelnen "Weltmonate" (Platonische Monate) seit Beginn der Menschheitsgeschichte im Aleph symbolisch ausfindig gemacht: beginnend mit dem Zeitalter der Zwillinge, endend mit dem Zeitalter des Steinbocks. Im Text gibt es nun eine (bewusst!) unklar gehaltene Stelle: nämlich die der Zuordnung des Widders (Aries). Hier wird gesagt, dass man ihn "natürlich auch" mit den Hörnern des Aleph identifiziern "könne". Es wird aber nicht gesagt, womit denn sonst?
Nun, auch ein Alephologe oder Novus Ordo Meister kann einmal blind sein...
Natürlich kann man das so tun wie im Text beschrieben; die Frage ist, ob man es auch sollte. Die Novus Ordo Leser haben vielleicht schon längst die (offensichtliche!) Lösung des Aries-Problems gefunden:
Der Widder, bzw. sein Horn, wird nämlich durch die Krümmung des Sockels (kleiner Kreis) dargestellt! (siehe Illustration oben) – Und könnte diese Auflösung natürlicher, könnte sie treffender sein?
Schauen wir noch einmal auf den in der Fachliteratur angegebenen Beginn und die Zeitdauer des Widder-Monats: Es ist der Zeitabschnitt von etwa 2000 v. Chr. bis 0. Das bedeutet, dass das Widder-Symbol im Aleph nun genau mittig(!) auf der Zeit-Strecke des zugehörigen Präzessions-Monats liegt – nämlich der Strecke vom linken Horn (des Stieres!) bis zum Kapitol-Punkt um Christi Geburt, mit dem ja bereits das Zeitalter der Fische beginnt.
Mehr noch: Aus der Vorlesung (V15, V19) wissen wir bereits, dass im Aleph die beiden Zeitäste mit den Hörnern identifiziert werden können. Dies wurde sogar noch durch die Einsicht bestätigt (Anhang B), dass der Buchstabe Alef in archaischen Zeiten einen Urochsen darstellte (Alef = Rind) und hieraus das große lateinische 'A' (welches sich bekanntlich auch in Form des großen Dreiecks im Aleph wiederfindet) als ein umgedrehter Rindskopf entstanden ist; woraus folgt, dass die Zeitäste des Aleph (= die Beine des 'A') wieder Hörner (nämlich des Urochsen) sein mussten! Da diese Hörner aber bis weit in die Krümmung des Sockels hinein verlängert werden können (Anhang A), folg, dass unsere neue Aries-Identifikation nicht nur rein optisch Sinn ergibt, sondern dass es sich hierbei sogar (zumindest im alephologischen Sinne) um echte "Hornsubstanz" handeln muss: in diesem Fall um ein Widderhorn!
Schreiten wir jetzt noch einmal die ersten Präzessions-Monate durch:
Es beginnt mit dem Zeitalter der Zwillinge, im fünften Jahrtausend v. Chr., im Dämmerlicht der Hochkulturen. Das ist im Aleph der II-Stern am Prometheus-Punkt (und Prometheus ist bekanntlich der "Firestarter").
Wir wechseln von dort ins Zeichen des Stieres, das bis etwa 2100 v. Chr. reicht. Es ist die große Zeit des Stierkults, u. a. des Erwachens der minoischen Kultur (s. Minotauros). Im Aleph bedeutet das praktisch keine Bewegung: Die (Stier-)Hörner liegen ganz dicht am II-Stern, der ewige Zyklus der Natur bestimmt das Leben des Menschen, die Geschichte ist noch nicht "auf dem Weg".
Nun der Beginn des Widder-Zeitalters: Erzvater Abraham bricht um 2000 v. Chr. aus seiner Heimatstadt Ur auf und zieht mit seinem Wurstkessel des Weges. Statt seines Sohnes Isaak, opfert er im Lande Moria den Widder, der sich just mit dem Horn (dem 'Schofar') im Gestrüpp verfängt! – Mit dem israelitischen Volk beginnt die eigentliche Geschicht, denn Geschichte ist die Geschichte Gottes mit seinem Volk. Auch im Aleph beginnt jetzt der Lauf der Zeit: den Schaft hinab, durch die Krümmung (das Widderhorn), die gerade der Zeit König Davids entpricht (1000 v. Chr.), von dort bis zum Kapitol-Punkt (Jahr 1).
Das nun beginnende Fische-Zeitalter bedeutet im Aleph eine vollständige Umdrehung auf der Zeithülle. Neben der in Vorlesung 13 gegebenen Deutung des Fische-Zeichens als Sternbild bietet sich wieder eine Alternativ-Lösung an (in der neuen Illustration dargestellt; zugegeben, der Steinbock auf der Wasserfontaine war eine recht alberner Einfall, aber irgendwo musste das Wasser des Aquarius ja hin...).
– Ob die neue Illustration, so wie sie hier dargestellt ist, die alte im Buch ersetzen kann, darüber könnte man vielleicht eine Umfrage anstellen. Also: Meinungen, ob die Neu-Kreation gefällt, gerne an info@novus-ordo.com.